Blick auf Hugsweier mit Kirchturm

Porträt

Hugsweier ist gemessen an seinen knapp 1500 Einwohnern inzwischen der kleinste Stadtteil und liegt im Nordwesten von Lahr. Wer Hugsweier nur von seinen Durchgangsstraßen kennt, dem bleibt ein wesentlicher Teil seiner Schönheit und Einzigartigkeit verborgen.

Damit ist vor allem der Ortskern mit dem Schutterlauf als prägendes Element gemeint. Er gibt dem Ort einen eigenen Charme. Dort befinden sich ein schmaler Uferfußweg, eine erhaltene Schwemme (früherer Badeplatz für das Vieh), zwei alte Sandsteinbrücken und viele standortgerechte Gehölze. Naturbelassene Ufer, gefühlvoll restaurierte Häuser und vielfältig gestaltete Vorgärten runden das Bild ab. Der südliche Teil des Badischen Jakobuswegs von Schutterwald nach Breisach führt mitten durch Hugsweier.

 

Das Bild zeigt die Schutter in Hugsweier. Links hängen die Zweige einer Trauerweide über den Fluss, rechts sind einige Poller, eine Straße und ein Haus zu erkennen.
Die Schutter gibt dem Ortskern seinen eigenen Charme
Quelle: Stadt Lahr

Ein markantes Merkmal von Hugsweier ist die im Barockstil erbaute evangelische Kirche. Der schöne Kirchturm ragt unübersehbar aus der Rheinebene heraus. Im Jahr 1966 wurde für die stark wachsende katholische Gemeinde am nordwestlichen Dorfrand die St. Martinskapelle errichtet.

Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts lebte die Bevölkerung noch vorwiegend von der Landwirtschaft. Im Haupt- oder Nebenerwerb baute die Bevölkerung auch Sonderkulturen wie Tabak, Reben und Mais an. Der Wandel der dörflichen Struktur hat sich inzwischen aber auch in Hugsweier vollzogen. Das ehemals reine Bauerndorf wurde zum Wohndorf.

 

Neben der traditionsreichen Rubin-Mühle gibt es keine größeren Industriebetriebe im Ort. Hugsweier ist allerdings Sitz der Winzergenossenschaft Lahr, der Winzer aus Dinglingen, Hugsweier und Mietersheim angehören. Diese bewirtschaften knapp 50 Hektar Reben. Die Traubenannahmestation befindet sich am südöstlichen Ortseingang. Auf dem Westareal des Flugplatzes entsteht auf der Gemarkung Hugsweier 2016 ein neues Auslieferungslager der Firma Zalando mit rund 1000 Arbeitsplätzen.

Durch den Bau des französischen Militärflugplatzes für Düsenjäger verlor Hugsweier 1952 rund ein Drittel seiner Gemarkungsfläche. Seit der freiwilligen Eingliederung zur Stadt Lahr 1972 blieb die Einwohnerzahl lange Zeit nahezu konstant. Im Jahr 2000 entstand am Ostrand Hugsweiers ein neues Wohnbaugebiet "Am Schulgarten" mit rund 50 Bauplätzen für 100 Wohneinheiten. Der Anteil der Einwohner mit Migarationshintergrund liegt bei knapp 25 Prozent.

In Hugsweier gibt es ein engagiertes Vereinsleben mit zahlreichen sportlichen und kulturellen Angeboten.