Blick auf Hugsweier mit Kirchturm

Geschichte

Der Ort ist vermutlich im 7. bis 9. Jahrhundert als fränkischer Ausbauort entstanden. Die früheste urkundliche Nennung der Siedlung belegt, dass der Straßburger Bischof Richwin zwischen 913 und 933 Hugsweier (Hugesuuillare) dem Straßburger St.-Thomas-Kloster geschenkt hat.

Funde auf der Gemarkung Hugsweier lassen allerdings auch den Schluss zu, dass es römische Siedlungen und/oder römische Gutshöfe (villa rustica) in der Nähe des heutigen Dorfs gegeben hat. Diese treffen aber wohl eher zufällig mit der heutigen Ortslage Hugsweiers zusammen, denn die römischen Gutshöfe dürften der Lebensmittelversorgung des Dinglinger Vicus mit seiner grob geschätzten Zahl von 1200 bis 1500 Einwohnern gedient haben.

Im Lauf der Jahrhunderte wandelte sich der Ortsname von Hugesuuillare über Hugesvillare (1007), Hugeswilre (1341), Hugeswilr (1350), Húgswier (1470) und Hugschwiler (1536) bis zum heutigen Hugsweier.

Zeittafel

Zwischen 913 und 933  Erste urkundliche Erwähnung: Der Bischof Richwin zu Straßburg schenkt  Hugsweier dem Kloster St. Thomas in Straßburg.

1277  gehört Hugsweier zur Herrschaft Geroldseck, Lahr und Mahlberg. Dinghof, Pfarrsatz und Zehnt gehörten dem Frauenkloster zu Waldkirch.

1352  Übergang an die Johanniter in Freiburg, später an die Johanniter zu grünen Wörth in Straßburg

1562  tritt Hugsweier der Reformation bei.

1629  wird Hugsweier dem evangelischen Haus Nassau zugesprochen.

1790  Neubau der evangelischen Kirche.

1803  wird Hugsweier badisch.

1952  Mit dem Bau des Nato-Flugplatzes durch die Franzosen verliert Hugsweier mehr als 200 Hektar seiner Gemarkung; davon 75 Hektar Auwald.

1954  Fertigstellung des Schul- und Kinderschulgebäudes am Kleinfeldeleweg

1956  Hugsweier erhält als Ersatz für den Verlust seines Auwalds einen 90 Hektar großen Staatswald am "Sulzberg".

1966  Fertigstellung der St.-Martins-Kapelle.

1967  Abzug der Franzosen und Einzug der kanadischen Truppen.

1971  Rund 64 Prozent der wahlberechtigten Einwohner aus Hugsweier sprechen sich für eine Eingliederung zur Stadt Lahr aus. Der Gemeinderat beschließt darauf den Anschluss mit sieben zu vier Stimmen.

1972  wird Hugsweier als Stadtteil in die Stadt Lahr eingegliedert.

1975  Fertigstellung der Schutterlindenberghalle.

1979  Fertigstellung der Einsegnungshalle auf dem Friedhof.

1994  Abzug der Kanadier.

2002  Nach Fertigstellung des Neubaugebiets "Am Schulgarten" hat Hugsweier erstmals die 1500-Einwohner-Grenze erreicht. In Hugsweier haben rund 250 Spätaussiedler eine neue Heimat gefunden.

2009  Dr. Walter Caroli beginnt auf ehrenamtlicher Basis mit der Erstellung einer umfassenden Ortsgeschichte von Hugsweier.

2013  Fertigstellung der etwa 600 Seiten umfassenden Ortsgeschichte "Hugsweier – Dorf an der Silberschutter"

2014  In der Zeit vom 03. bis 05. Oktober feiert Hugsweier sein 1100-jähriges Bestehen

2016  Auf dem Westareal des Flugplatzes entsteht auf der Gemarkung Hugsweier ein neues Auslieferungslager der Firma Zalando mit rund 1000 Arbeitsplätzen.