Historischer Rundweg Hugsweier Station 4: Die Rossschwemme an der Hugsweierer „Silberschutter“
Rossschwemme Hugsweier
Quelle: Arbandt
Pferde, Ochsen und Rinder waren vor der Mechanisierung und Rationalisierung der Landwirtschaft unentbehrliche Helfer. Sie zogen die Wagen und den Pflug, später den Binder und die Mähmaschine. Bei der schweren Arbeit wurden die Tiere durstig, und sie kamen ins Schwitzen. Entlastung brachten die Rossschwemmen, in die sie zur Erfrischung und zur Säuberung hineingetrieben wurden. Diese Schwemmen wurden an Fließgewässern, Teichen oder größeren Quellfassungen angelegt. Der Untergrund der Schwemme war zumeist mit Bodenplatten aus Sandstein ausgelegt, damit das Wasser klar und sauber blieb und der Boden nicht von den Hufen aufgewühlt werden konnte. Zum Hinein- und Herausführen der Tiere an einer Seite des Bassins wurde zumeist eine flach in das Wasser führende Rampe angebracht, die bequem und rutschsicher sein musste. Beim Zugang zum Wasser befand sich eine Vorrichtung zum Anbinden der Tiere. Das Bassin war unterschiedlich tief und ging von einem halben Meter bis knapp 1,70 Meter. Wie in Hugsweier, befand sich auch in Lahr die Rossschwemme an der abgeleiteten Schutter, die durch den Ort führte. Wilhelm Wickertsheimer hat 1940 den Standort der Lahrer Schwemme – in der Neuschutter (Gewerbekanal) am Bärenplatz (heute Doler Platz) nahe beim Spital – auf einem Ölgemälde festgehalten.