Historischer Rundweg Hugsweier Station 6: Die Fachwerktradition Hugsweiers
Almhofweg früher
Quelle: W. Caroli
Die Häuser Hugsweiers wurden im 17. und 18. Jahrhundert nahezu ausnahmslos in Riegelbauweise erstellt. Das Riegel- oder Fachwerkhaus ist ein Skelettbau aus Holz, bei dem Streben schräg eingebaut und die Zwischenräume mit einem lehmverputzten Holzgeflecht oder mit Mauerwerk gefüllt sind. Einige schöne Beispiele sind in Hugsweier noch vorhanden. Vor 1677 muss man sich das Dorf als Ensemble von Fachwerkhäusern mit nur wenigen Ausnahmen (wie z. B. die evangelische Kirche) vorstellen. Ein Foto aus den 1950er-Jahren beflügelt dazu die Phantasie.
Die heute noch bestehenden Häuser in Riegelbauweise entstanden im 18. und 19. Jahrhundert. Nur wenige Gebäude dürften das Kriegsgeschehen im Holländischen Krieg überstanden haben.
Als es sich ab 1675 an den Oberrhein verlagerte, war die Lahrer Gegend den Plünderungszügen der Franzosen und der Kaiserlichen ausgeliefert. Insbesondere die Jahre 1676 und 1677 brachten furchtbares Elend. Marschall François de Créquy wollte die Festung Freiburg erobern und zog mit seinen Truppen vom Lager bei Kehl Richtung Süden.
Die Franzosen verwüsteten und verbrannten alle Orte, die sie durchquerten, um feindlichen Truppen, die Freiburg zu Hilfe eilen konnten, die Nahrungsmittel zu entziehen. Am 14. und 15. September 1677 wurden Altenheim, Kürzell, Friesenheim, Hugsweier und Dinglingen zerstört. Lahr ging am 15. September 1677 in Flammen auf.
Einige Beispiele von noch bestehenden Hugsweierer Fachwerkhäusern hat Alfred Arbandt im Bild festgehalten.